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Die Pferde: Kilkenny

»Kilkenny« ist mein besonderer Schatz! Er ist inzwischen 22 Jahre alt, kommt ursprünglich aus Dänemark und ist in seinem Leben viel in der Welt herumgekommen. Ausgebildet bis zur höchsten Klasse in der Dressur ging er unter anderem auch in Griechenland, Polen, Bulgarien und Deutschland auf Turnieren bis Inter I / Grand Prix.

Das ist Vertrauen! Das ist Vertrauen!

Kennen und lieben gelernt habe ich ihn im November 2006 in der Landesreitschule, wo er mich bereits in der zweiten Woche morgens täglich wiehernd aus seiner Box begrüßte. Anstatt zu lernen kümmerte ich mich jede freie Minute und ihn, ging mit ihm an die Luft oder auch heimlich grasen (schöne Grüße an dieser Stelle an Claudia und Santiago!) und versuchte ihm sein Leben so angenehm wie möglich zu machen.

Als Dank dafür trug er mich im Dezember souverän durch meine Prüfung zum Trainer C / Reiten — Leistungssport. Mit dem Bestehen der Prüfung kam dann auch der Abschied von dem Dicken und ich musste wieder zurück nach Bremen. Ich dachte nahezu jeden Tag an Kilkenny und fuhr ihn ein paar Wochen später noch einmal besuchen, um einen dicken Sack Möhren für ihn abzugeben. Seinen Besitzern (er gehörte einem Ausbildungsstall) schickte ich Fotos von uns aus dem Lehrgang und bat sie darum, mich bitte zu informieren, falls Kilkenny mal irgendwann verkauft werden sollte.
Wieder vergingen viele Wochen und eines Tages hatte ich plötzlich Post von dem Ausbildungsstall im Briefkasten. Wenn ich das Pferd wirklich so schrecklich gern haben wollen würde, wären sie bereit, ihn zu mir zu geben. Ich habe gezittert, als ich den Brief aufmachte und hätte dann echt vor Freude weinen können...
Zwei Wochen später durfte ich ihn dann tatsächlich abholen und seit dem ist er bei mir im Stall.

Er ist der größte Schatz, den man sich vorstellen kann. Morgens setze ich mich manchmal zu ihm in die Box und wir gehen den Tag gemeinsam an. Er ist einfach total dankbar für alles, gibt unheimlich viel zurück und ich habe manchmal das Gefühl, wir haben uns gesucht und gefunden...
Ich hoffe, er bleibt noch ganz lange am Leben und ich kann ihm ein bißchen von dem zurückgeben, was er für mich oder andere in seinem Leben getan hat!

Kilkenny, für den ich noch mein allerletztes Hemd gegeben hätte... Kilkenny, für den ich noch mein allerletztes Hemd gegeben hätte...

Nach langer Krankheit und unzählbaren Momenten des Glücks und der Freundschaft zueinander konnte selbst die Operation im April 2009 den schlimmen Sehnenschaden, den er im Herbst 2008 auf der Weide erlitten hatte, nicht mehr rückgängig machen.
Durch die sich täglich immer schlimmer entwickelnde Fehlstellung des Fesselgelenks (Überköten) kam unzählige Tierarztbesuche und weitere Behandlungsversuche später der ernüchternde Moment, wo wir den Kampf verloren hatten und Kilkenny nicht mehr laufen konnte und mochte...
Für jeden Tag mit ihm an meiner Seite bin ich wirklich unendlich dankbar und glücklich!
Da wo andere ihn bereits aufgegeben hatten, haben wir noch ein gemeinsames Jahr erleben dürfen, in dem wir nichts unversucht ließen, ihn zu retten... Das, was er an Dankbarkeit, Freundschaft und Vertrauen, Lebenswillen und Zuversicht ausgestrahlt hat, vermag keiner zu erklären. Kilkenny war der beste Freund, den man sich nur vorstellen kann!
In meinem Herzen wird er immer einen ganz besonderen Platz behalten, ich vermisse ihn so schrecklich doll!